100 Jahre Streckel & Schrader

Die Unternehmens­geschichte

1923 bis 1939

Die beiden Ingenieure Franz Streckel und Karl Schrader lernten sich bei der Maschinenfabrik Eisen AG, der späteren Kampnagel AG kennen. Während F. Streckel die internationalen Geschäfte abwickelte, verantwortete K. Schrader die innerbetrieblichen Aufgaben. 1923 entschieden sich die beiden Spezialisten für Mühlenbau- Technologie eine eigene Firma zu gründen, um Reismühlen zu verkaufen. Trotz der schwierigen wirtschaftlichen Bedingungen mit einer Hyperinflation, Massenarbeitslosigkeit und Unruhen schafften sie es, das Unternehmen aufzubauen. Am 1. Dezember 1924 bezogen sie ein Grundstück in der Hinschenfelder Straße in Hamburg- Wandsbek, das bis heute Firmenhauptsitz ist. Franz Streckels Sohn Karl Bruno war 25 Jahre alt, als er 1925 in den Betrieb einstieg. Er hatte in Stuttgart Ingenieurswesen studiert.

Als Ende der 1920er Jahre die Weltwirtschaftskrise einsetzte, brachen in Deutschland viele Firmen zusammen. Nahrungsmittelmaschinen wurden jedoch weiter gebraucht, sodass Streckel & Schrader diese Zeit einigermaßen unbeschadet überstand.

In den folgenden Jahren wurden neue Kunden im Ausland gewonnen und die Zahl der Beschäftigten stieg. Von 1932 an war die Firma in der Lage, alle Teile einer Reismühlenanlage selbst zu produzieren, auch Hafermühlenanlagen baute das Unternehmen jetzt komplett. Das Geschäft florierte. Nur die Abhängigkeit von den Handelshäusern erschwerte die Arbeit mit Kunden in Indonesien oder Südamerika. Streckel & Schrader mussten sich mit starken Konkurrenten messen – mit Huckauf & Bülle, der Eisenwerk AG, Körber & Naumann und F. H. Schule.

1939 bis 1945

Der Zweite Weltkrieg traf auch Streckel & Schrader hart. Die wichtigen Auslandsmärkte brachen weg, viele Mitarbeiter wurden von der Wehrmacht eingezogen, in den Hallen der Firma wurden U-Boot-Deckel hergestellt. 1941 starb Gründer Franz Streckel, der im Laufe seines Lebens zum engen Berater vieler Kunden in der Schälmüllerei wurde, im Alter von 72 Jahren.

Sein Sohn Karl führte von da an gemeinsam mit Karl Schrader das Unternehmen. Das Firmengelände blieb von Bombenschäden verschont. Andere Betriebe wurden hingegen stark in Mitleidenschaft gezogen, auch Fabriken zur Getreideverarbeitung. Streckel & Schrader wurde mit Reparaturaufträgen überhäuft.

1945 bis 1967

Als der Zweite Weltkrieg im Mai 1945 zu Ende ging, machten die abgebrochenen Geschäftsbeziehungen ins Ausland Streckel & Schrader zu schaffen. In dieser Zeit der Ungewissheit starb Karl Schrader und Karl Streckel stand allein an der Spitze des Unternehmens. Er wandelte die Firma in eine Kommanditgesellschaft (KG) um und war von da an alleine verantwortlich.

1948 wurde die D-Mark eingeführt. Mit der Währungsreform begann sich die wirtschaftliche Lage langsam zu verbessern. Karl Streckel nahm seine Geschäftskontakte wieder auf, reiste zu seinen Kunden durch Europa. Ende der 50er Jahre konnte er durchsetzen, mit Vertretern der Handelshäuser nach Burma, Pakistan und in andere ostasiatische Staaten mitzureisen. Mit Qualität, exzellentem Service und sehr gut ausgebildeten Mitarbeitern überzeugte er die Kundschaft. Es ging weiter aufwärts.

1967 bis 2000

Mit Joachim Streckel kam 1967 die dritte Generation der Familie in die Firma. Er hatte seine Lehre als Kaufmann abgeschlossen, bevor er mit 23 Jahren in den Betrieb einstieg. Am 1. Juli 1973 feierte Streckel & Schrader 50-jähriges Bestehen. Eine der ersten wesentlichen Veränderungen, die Joachim Streckel in dem Familien- Unternehmen vorantrieb, war das Ende der Zusammenarbeit mit den Handelshäusern. Dadurch konnte er den Verkaufsbereich erweitern, baute die Geschäfte auch in Südamerika und Australien auf. Als Karl Streckel 1984 mit 84 Jahren starb, wusste er das Familienunternehmen in den besten Händen. Joachim Streckel entschied, Teile, die mit geringem Aufwand und Fachwissen produziert werden, von Zulieferfirmen herstellen zu lassen. Auch Maschinen für einfache Produktionsabläufe ließ er von anderen Firmen bauen. So konnten die hochqualifizierten Mitarbeiter von Streckel & Schrader sich intensiver um die Weiterentwicklung und Fertigung von Know-How-intensiven Bauteilen kümmern. Der Grundstein für die Serienfertigung war gelegt. Mit dieser Strategie konnte Joachim Streckel in den folgenden 20 Jahren die Effizienz und Profitabilität deutlich steigern.

2000 bis 2023

Der Hauptabsatzmarkt ist für Streckel & Schrader auch im neuen Jahrtausend anfangs das außereuropäische Ausland – Australien, Neuseeland, Südamerika und China. Der Schwerpunkt des Unternehmens liegt heute in der Fertigung von Anlagen für die Verarbeitung von Hafer und Dinkel. Darunter sind Maschinen für die Reinigung, Sortierung und Schälung von Getreide, ebenso ein Grützeschneider, mit dem Streckel & Schrader weltweit den Markt anführt. Zum Portfolio gehören auch Anlagen für hyperthermische Verfahren, Maschinen zur Flockierung und Sondermaschinen.

2004 übernahm Tobias Streckel mit 28 Jahren zunächst den Vertrieb und die Beratung bei der Anlagenplanung und drei Jahre später auch die Geschäftsführung von Streckel & Schrader. Der Diplom Betriebswirt gründete 2008 die Firma Streckel Anlagenbau und Verfahrenstechnik (SAV), um das Portfolio von Streckel & Schrader sinnvoll zu komplettieren und somit die Montage, Wartung Streckel & Schrader Anlagen noch besser planen und umsetzen zu können. Von nun an übernimmt Streckel & Schrader mehr und mehr Großprojekte. Um dem weiter gestiegenen Auftragsvolumen gerecht zu werden, wurden 2011 sowohl die Prduktionsflächen vergrößert, als auch die Arbeitsplätze in den Büros komplett modernisiert und erweitert.

Glücklicherweise entschied sich 2013 auch Florian Streckel, der zweite Sohn von Joachim Streckel, ins Familienunternehmen einzusteigen, um den Wachstum und die nachhaltige Weiterentwicklung mit voranzutreiben. Nach seinem Studium der Betriebswirtschaftslehre machte er zunächst Station bei der Pricewaterhouse- Coopers AG, mit ebenfalls 28 Jahren wechselte er zu Streckel & Schrader.

Am 01.01.2014 ist die Streckel & Schrader KG in die Streckel & Schrader GmbH & Co. KG überführt worden und gleichzeitig ist die Firma von nun an zu 100% in Besitz der Familie Streckel.

2021 ergibt sich die Chance einen weiteren Streckel & Schrader Produktionsstandort zu erwerben. Die beiden Brüder kaufen eine geeignete Fabrikationshalle in Lutherstadt Wittenberg und schaffen in zweierlei Hinsicht eine nachhaltige Perspektive. Denn 2022 wurde die Produktionshalle umfassend saniert und mit einer großflächigen Solaranlage ausgestattet. In der letzten Dekade setzte Streckel & Schrader verstärkt allein verantwortlich Großprojekte, von der Konzeption übers Engineering bis zur Implementierung sowohl im Ausland als auch in Deutschland, um.

Historie

100 Jahre Streckel & Schrader

Seit über 100 Jahren sind wir von unserem Standort Hamburg aus für Sie tätig, in der Region und in der ganzen Welt.